Nach Worten fischen - Vortrag von Petra Endres in Gundelfingen
Herbert Geisler in den Gundelfinger Nachrichten KW48/2018

Petra Endres auf dem Vortrag assoziativer Dialog in Gundelfingen
Petra Endres fischt nach Worten.
Foto: H.Geisler

Welch ein Abend: Wohl niemand, der nicht informiert, angetan, angerührt, aufgerührt heimgegangen wäre. Im Kultur- und Vereinshaus stellte Petra Endres ihr Konzept von „Nach Worten fischen – Kommunikation mit Demenzkranken“ vor. Fachlich versiert, überzeugend, vereinfachend – soweit erforderlich und vertretbar – und verständlich vertiefend, wo nötig. Ein bereichernder, weiterführender Vortrag, der aufzeigte, wie sich aus einfühlsamer, reflektierender Praxis ein Betreuungs- und Begleitungsansatz erarbeiten lässt, wenn man grundlegendes Know-how mit Interesse am Menschen und kreativer Weiterüberlegung verbindet.

Auf Einladung von Birgit Umhauer und Karin Dittmar von der Aktionsgruppe „Begleitetes Wohnen zu Hause in Gundelfingen und Wildtal“, die eingebettet ist in den Bürgertreff, kam sie vor ein etwa 60-köpfiges Publikum, um den von ihr erdachten, erfahrenen, überprüften „assoziativen Dialog“ zu demonstrieren und anhand von Beispielen aus der Realität lebendig, mithilfe kleiner Mini-Übungen („Was fällt ihnen ein zu ...?“) nachvollziehbar zu machen.  

Ihre Veranstaltung wäre ein Paradebeispiel für eine ordentliche, Alt und Jung weiterbringende Lehrer- und Dozentenfortbildung: Sie führte vor, was es heißt, Sachverhalte anschaulich, „begreifbar“ zu machen (wie beispielsweise Abläufe im Gehirn mittels eines mit Glasmurmeln gefüllten Säckchens veranschaulichend). Sie animierte die Anwesenden zum Mitmachen auf wie spielerische und weiterführende Art. Sie baute Zusammenhänge nachvollziehbar auf und vermittelte so Einsichten. Nicht zuletzt das Erzählen von Geschichten, die meisten davon selbst erlebt und also authentisch, verknüpften Theorie und Praxis miteinander.

So vermittelte sie, was sie in ihrem Buch (Nach Worten fischen. Demenz – Kommunikation – Assoziativer Dialog. Vincentz Verlag 2018) ausbreitet: Welche Wege es gibt, mit demenziell erkrankten Menschen in Kontakt zu kommen, wie sich Brücken bauen lassen, wenn Kommunikation nicht mehr selbstverständlich gelingt und wie sich die Fähigkeit des Menschen zur Assoziation für das Begleiten Demenz-Erkrankter nutzen lässt. Menschen mit Demenz werden damit unterstützen, (wieder) Worte für ihr Erleben zu finden, wodurch sich auch eine kritische Situation entschärfen und das eigene Wohlbefinden im Arbeitsalltag erhöhen lässt.

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